Theolobias weist in seinem
neuesten Posting auf eine Veranstaltung hin, bei der sich prominente
evangelische Geistliche mit anderen Promis aus Politik und Kultur über
Luther unterhielten. Soll angeblich ein schönes und anregendendes
Gespräch gewesen sein. Nur fehlte irgendwie etwas ganz Entscheidendes.
Und ich glaube, das hätte den guten Martinus selbst auch gestört. Wenn
ich ihn mal selbst in der Angelegenheit zu Wort kommen lassen darf:
Zum ersten bitte ich, meinen Namen zu
verschweigen und sich nicht lutherisch sondern Christen zu nennen. Was
ist Luther? Ist doch die Lehre nicht mein. So bin ich auch für niemanden
gekreuzigt worden. Der Apostel Paulus wollte bei den Korinthern (1. Kor
3,4f) nicht zulassen, dass sich die Christen paulinisch oder petrinisch
nennen, sondern sie sollen Christen heißen. Wie käme ich armer
stinkender Madensack dazu, dass man die Kinder Christi nach meinem
heillosen Namen nennen sollte? Nicht also, lieben Freunde, lasst uns
solche parteiischen Namen tilgen und uns Christen nennen, nach dem,
dessen Lehre wir haben.
Grundsätzlich
ist es, glaube ich, hilfreich, wenn man vor einer Veranstaltung über
Luther dessen Schriften vorher mal gelesen hat. Vor allem wenn man
Jubiläumsfeiern vorbereitet.
Was hätte Luther dazu gesagt? Gar nichts. Er hätte vermutlich den Bierkrug geschmissen.
Nun, deshalb bin ich zuvörderst Christ (obwohl das den französischen Protestanten sehr schwerfällt), evangelisch zumal, was aber keine Parteinahme ist, es sei denn für Christum. Weit dahinter kommt dann protestantisch im konfessionellen Sinn, und noch mal dahinter reformiert, aber da bin ich schon unsicher, ob es noch Herzenssache ist, und meine Kirche verschmilzt ja gerade mit der lutherischen...
AntwortenLöschenJa, nennen wir uns Christen. Und ... daß wir danach leben!