Mittwoch, 19. Juni 2013

Familie 2.0

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland macht mit bei der versuchten Neudefinition von "Familie". In einer neuen Orientierungshilfe zum Thema landen Ex-Ministerin Christine Bergmann und EKD-Oberkirchenrätin Coenen-Marx einige Aussagen, bei denen der geneigte Bibelleser mit den Ohren schlackert. (Hier der Artikel bei idea online)

Neben vielen inhaltlich richtigen Sätzen und dem erkennbaren Bemühen, in der kirchlichen Arbeit auf eine veränderte gesellschaftliche Realität einzugehen, finden sich einige Sätze, die wie eine Kapitulation, nein, eher wie ein Anbiedern an den gesellschaftlichen Mainstream daher kommen.

"Die Ehe ist keine göttliche Stiftung". Als Kronzeugen dafür werden "alternative Lebensmodelle" herangezogen, die man angeblich zu lange in der Bibel übersehen hat: Der flotte Dreier mit Abraham, Sara und Hagar; bei David und Jonathan hatte man ja schon lange gemutmaßt, dass die queer waren und was Maria und Marta so machten, wenn sie gerade nicht im Neuen Testament erwähnt wurden, weiß auch keiner.

Ich weiß nicht, wie man die Bibel lesen kann und gleichzeitig zum Schluss kommen, Ehe sei etwas anderes als eine Verbindung zwischen Mann und Frau. Oder Familie etwas anderes als Mutter, Vater und Kinder (und: nein, ich würdige keine Alleinerziehenden oder Patchworkfamilien herab. Ich weise nur auf die ideale Familienkonstellation hin, die in der Bibel beschrieben wird). 

Ein trauriges Dokument einer Kirche, die sich seit Jahrzehnten um jeden Preis dem gesellschaftlichen Mainstream anbiedern will. Und die irgendwie den Schuss selbst jetzt nicht hört, nachdem eben diese Anbiederei in den letzten 20 Jahren zum Verlust eines Drittels ihrer Mitglieder geführt hat. Schade!

Mittwoch, 12. Juni 2013

Wer sagt, der Islam neige zur Gewalt, bekommt eins in die Fresse!

Gegen Ende des letzten Jahres konstatierte die Friedrich-Ebert-Stiftung, dass Muslime die "neuen Juden" seien und beklagt Vorurteile gegen Muslime in der deutschen Gesellschaft sowie einen grundsätzlichen latenten Rechtsextremismus, vor allem in Ostdeutschland.

Ich versuche immer noch, auszubaldowern, was dieser Vergleich soll. Auch wenn ich ein paar Empfindlichkeiten verletze: Ich habe noch keine Demo vor einem türkischen Geschäft gesehen, auf der Schilder hochgehalten wurden mit der Aufschrift "Kauft nicht bei Muslimen". Kein Muslim muss einen gelben Halbmond auf seinen Klamotten tragen, ihre Staatsbürgerschaft wird nicht in Frage gestellt, und weiterreichende Beispiele will ich hier gar nicht bedenken. Aber ich frage mich: Was soll dieser dämliche Vergleich? Einen deutschen Schuldkomplex wecken, der für jede beliebige Opfergruppe anwendbar ist? Das, DAS ist eine Verharmlosung des singulären Verbrechens des Holocaust.

Katharina Szabo hat sich mit dem Vergleich auseinandergesetzt. Vor allem mit der (von deutschen Gutmenschen gefühlt unerhörten) Behauptung, Gewalt sei im Islam systeminhärent. Der Artikel ist hier zu finden.

Dienstag, 4. Juni 2013

Investigativ - TV

Allein, wenn ich das höre: "investigativ" schüttelt es mich innerlich, wenn ich dran denke, wievel geballter Müll in diversen Paniksendungen wie z.B. Monitor, Panorama, Report oder - noch schlimmer - die Sendungen aus dem entsprechenden Genre auf den privaten Sendern präsentiert wird.

N3 erklärt in der Sendung "Walulis sieht fern", wie eine Sendung dieser Art funktioniert. Hinter der Satire im Vordergrund verbirgt sich dabei mehr Realität, als einem lieb sein dürfte ...