Mittwoch, 19. Dezember 2012

Und noch ein gaaanz cooler Clip

Ok, eumloquatur bleibt muppetmäßig bei der Musik. Der coolste Charakter unter den Muppet-Musikern? Cool sind sie auf ihre Art ja alle, Zoot (klar), der pianospielende Hund, der Gitarrist ... aber es gibt einen in der Band, auf den das Attribut "cool" nicht oder nur begrenzt zutrifft: "The Animal", den Drummer. Von dem gibt's natürlich auch eine Menge Clips bei Youtube. Aber der Beste (in dem so ziemlich alle Musiker der Muppets vorkommen) ist die Muppet-Version von "Bohemian Rhapsody". The Animal ist ab 0:57 zu sehen ("Mama!").


Montag, 17. Dezember 2012

Krümelmonster, Hard Version

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich einer unschlagbaren Replik auf ein künftiges Muppet-Posting von eumloquatur beraube, aber der hier muss sein: Das Krümelmonster wurde hier von irgendjemandem musikalisch "remixt". Fällt genremäßig total aus dem Rahmen, ist aber der beste Clip, den ich bis jetzt von ihm bei Youtube gefunden habe. Voilá: Das Krümelmonster feat. Rammstein mit "Ich esse den Keks!"


Smørrebrød. Oder: gaaanz cooler Clip, Teil 2

eumloquatur hat muppetmäßig nachgelegt und wieder einen Videoclip mit Zoot gepostet, der eine Coolness ausstrahlt, neben der Frank Zappa wie ein ADHS-Kind wirkt. Ich muss gestehen, dass es nicht das Genre "Coole Musik" war, das mir bei den Muppets in nachhaltiger Erinnerung geblieben ist, sondern eher die Kochsendung. Vermutlich deshalb habe ich mir in späteren Jahren dann so häufig "Schmeckt nicht gibt's nicht" angesehen - und danach auch gekocht. Aber mein allererster und coolster Fernsehkoch war ein Skandinavier:

Zugegeben: Die Musik ist nicht so hip. Aber er sagt wenigstens was lustiges ...
(Ach ja, und Waldorf und Stadler sind natürlich dann noch mal eine Klasse für sich).

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ein gaaanz cooler Clip ...

... der erklärt, warum das Krümelmonster mein All-Time-Favourite unter den Muppets ist (mit freundlichen Grüßen an eumloquatur ...):


Beat that!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der Kern der Sache

"Alle Theologie ist ein Stillewerden vor Gott."
- Friedrich v. Bodelschwingh

kleine Orientierungshilfe

Wer schon immer mal wissen wollte, wie die gängigen christlichen Konfessionen und Denominationen in Deutschland einander beurteilen - hier ist eine kleine Orientierungshilfe (mit ordentlich Augenzwinkern ...):


Montag, 10. Dezember 2012

Die Philharmonie "Grüner Punkt"

Ein sehr schönes Video von einem Schimmer von Hoffnung in einer trostlosen Umgebung! Must see!


Freitag, 7. Dezember 2012

Toleranz in Aktion

Nachdem die Vorgänge um die letzte "Hart-aber-fair" Sendung auf vielen christlichen Blogs schon verwurstet wurden und die Diskussionen darum am Abebben sind, will ich mich groß inhaltlich gar nicht mehr dazu äußern. Zwei Dinge nur zu diesem Artikel:

1) Einen Hat-Tip an Herrn Nieschwitz, der nach dem ersten Testosteronschub es fertigbrachte, sich für seine unangemessene Reaktion zu entschuldigen. Das war anständig!

2) ist das herumtrollen in den Kommentarbereichen dieser Artikel mittlerweile so dermaßen üblich, dass man sich auch nicht mehr extra drüber aufregen muss. Bedenklich finde ich nur, wie eine "aufgeklärte", "moderne" und "gerechte" politische Bewegung, zu deren fundamentalem Credo "Toleranz" gehört, intolerant wird, wenn jemand es wagt, eine abweichende bzw. inhaltlich entgegengesetzte Meinung zu äußern. Hexe, verbrennen, Kinder wegnehmen etc ... Irgendwie auch nicht gerade Zeichen einer entspannten Diskurskultur.

Ich hoffe, dass sich Christen wie Frau Kelle auch in Zukunft davon nicht abschrecken und einschüchtern lassen.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Fehler

"Der größte Fehler, den man machen kann, ist, ständig davor Angst zu haben, einen Fehler zu machen"
- Dietrich Bonhoeffer

Wirtschaftspolitik is mir zu hoch ...

deshalb hier mal verständlich erklärt:


Noch Fragen? ;-)

Donnerstag, 15. November 2012

Nicht zu fassen

Wie die Tagesschau gestern abend berichtete, hat die Hamas ihre Raketenabschussstellungen direkt und sehr bewußt mitten in Wohngebieten platziert, um bei Feuererwiderung durch Israel möglichst großen Schaden in der eigenen Bevölkerung anzurichten - die entsprechende PR-Wirkung in westlichen Medien ist durchaus beabsichtigt. (Die Hamas-Führung hat sich derweil in Sicherheit gebracht).

Was heißt das? Sie zielen nicht nur bewusst auf israelische Zivilisten (und das schon seit Jahren!), sondern sie nehmen auch noch billigend in Kauf, ja, fordern es geradezu heraus, dass auch palästinensische Zivilisten dabei den Tod finden. Das ist so pervers, dass ich dafür keine Worte finde.

Wer in den allgemeinen Chor einstimmen will "Böse-Israelis-bombardieren-Wohngebiete", der führe sich mal folgende Karte zu Gemüte (via Letters from Rungholt). Deshalb hat Israel Flugblätter über dem Gaza-Streifen abgeworfen, die die Bewohner dort auffordern, sich von diesen Installationen zu entfernen.


Montag, 15. Oktober 2012

Gebetsnacht

Am letzten Freitag fand die erste Gebetsnacht in unserer Gemeinde statt. Es waren mehrere Stationen aufgebaut, an denen man sich fürs Gebet inspirieren lassen konnte oder an denen man auch für sich selbst beten lassen konnte oder in der Stille Zeit hatte, zur Ruhe zu kommen und auf Gott zu hören.

Eine der Stationen, die im Vorfeld am meisten Arbeit gemacht hatte, war die, in der es darum ging, für die verfolgten Christen in der Welt zu beten. Dabei haben wir uns am so genannten "Welt-Verfolgungs-Index" von Open Doors orientiert und die 12 Länder gewählt, die in der Liste ganz oben stehen.

Hier die Stationen:

Hier konnte man sich informieren - auf einer Weltkarte waren Nadeln gesteckt, die über eine Schnur mit einem Info-Blatt verbunden waren, welches wiederum über die Situation der Christen im jeweiligen Land berichtete.



Ein Zeichen der Verbundenheit an die Christen, besonderns in Nordkorea und in der arabischen Welt: ein weißes Kleid und der Vers aus Offb. 3,5: "Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln".

Eine kleine Installation, die meine Frau zum Thema aufgebaut hat


Weitere Impressionen von der Gebetsnacht:

Hier war die Möglichkeit, Schuld und Frust abzuladen und sich Vergebung zusprechen zu lassen
Das Plenum - aus den Teilnehmerreihen fotografiert


Der "Raum der Stille"

Und die Gelegenheit, Pause zu machen

Das waren bei weiten moch nicht alle Möglichkeiten. Es gab noch ein "Seelsorgezelt" (selbstgebastelt aus einem großen Sonnenschirm und ein paar Tüchern), in dem man für sich beten und sich segnen lassen konnte, die Möglichkeit an einer Station für die Belange der Gemeinde zu beten und so weiter. Und wer das Bedürfnis hatte, konnte sich bei Tee, Kaffe und Kaltgetränken oder Snacks eine Pause gönnen.

Alles in allem eine tolle Erfahrung: Die Rückmeldungen waren generationenübergreifend begeistert. Ich würde mal sagen, das hat Wiederholungspotenzial!

Dienstag, 9. Oktober 2012

Fußball-Zuckerstück!

Ich habe mit dem Oktober 2012 einen Monat, der gepackt voll ist mit Terminen und demensprechend wenig Zeit und Muße, mich um den Blog zu kümmern. Wird auch wieder besser. Aber dieses Sahne-Tor vom letzten Spieltag wollte ich nicht vorenthalten: Das 3:0 des SC Freiburg gegen Nürnberg - geschossen von Marco Terrazzino, einem Neuzugang. Es ist sein allererstes Bundesliga-Tor. Große Klasse, wie er das Zuspiel mit der rechten Hacke mitnimmt und mit links eiskalt abzieht (ab 0:20). So könnte es weitergehen!

Hier der Link (Video lässt sich leider nicht einbetten). Must See!

Montag, 24. September 2012

Explicit Content

Kommenden Sonntag in der FeG Norden: Warum die Kirche immer noch Gottes große Liebe ist.


Hesekiel 16 spricht (in krasser Ausdrucksweise, von daher die Aufmachung des Flyers) vom Volk Israel, macht aber ein Prinzip deutlich, das auch für die Gemeinde Christi gilt: Sie ist Gottes große Liebe. Trotz aller Macken, Defizite, trotz aller Fehlentwicklungen und historischen Verfehlungen, trotz aller Schwachköpfe in ihren Reihen: Sie ist und bleibt die Braut Christi. Auch, wenn sie gelegentlich als Zicke rüberkommt.

Kirche in der Postmoderne

Hemmungslos bei theolobias geklaut - ein nachdenkenswertes Zitat von Heinzpeter Hempelmann:

Kirche in der Postmoderne ist nicht postmoderne Kirche. Sie gibt den Anspruch auf bloß eine Wahrheit nicht auf und unterwirft sich nicht einer Toleranzforderung, die scheinbar tolerant ist, in Wahrheit aber zur Preisgabe religiöser Identität auffordert, also selbstwidersprüchlich ist und sich selbst aufhebt: Wenn sie, wie vielfach erwartet und gefordert, auf Christus als die eine Hoffnung und Wahrheit der Welt verzichtete, dann wäre sie vielleicht tolerant, aber was wäre sie sonst noch? Eines wäre sie mit Sicherheit nicht mehr: christliche Kirche.

Respekt, Herr Hempelmann. Mein Reden!

Da fehlt schon wieder was ...

Gestern fand hier in Norden in der Sporthalle einer Grundschule ein gemeinsamer Gottesdienst von "wir 3" statt. "Wir 3", das sind FeG, Baptistengemeinde und Pfingstgemeinde vor Ort, die sich immer mal wieder zu Projekten zusammen finden, die auch eine gemeinsame Jugendarbeit verantworten und die ein gemeinsames Zeugnis für Christus in der Stadt Norden sein möchten. So weit, so gut. War auch ein schöner Gottesdienst mit "Full House".

Ich hatte die Ehre, in der Musik mitzumachen (ich spiele Cajon) und fand in der Vorbereitung darauf etwas, was mich doch etwas ratlos hinterließ. Wir eröffneten den Gottesdienst mit dem Lied "Gott ist gegenwärtig", ein wunderschöner Klassiker des evangelischen Mystikers und Liederdichters Gerhard Teerstegen. Nur gab es beim Lesen der Strophen ein bisschen Verwirrung: In den neueren Liederbüchern fehlte der 3. Vers (darunter auch im neuesten Liederbuch unserer Gemeinde). Der lautet eigentlich wie folgt:

Wir entsagen willig allen Eitelkeiten, aller Erdenlust und Freuden.
Da liegt unser Wille, Seele, Leib und Leben, dir zum Eigentum ergeben.
Du allein sollst es sein, unser Gott und Herre, dir gebührt die Ehre!

Scheint vom Text her nicht mehr so wirklich "hip" zu sein, wird auch, wenn das Lied für einen Gottesdienst gewählt wird, oft weg gelassen, sei es wegen der sprachlichen Holprigkeit oder auch wegen des Inhalts.

Schade.

Denn gerade das ist es, was wir in einer gnadenlos Ich-fixierten Welt und Zeit brauchen: Nachfolger Jesu, die allen Eitelkeiten entsagen und ihr ganzes Leben Gott übergeben. Und die nicht einen frommen Anstrich zu einem Leben brauchen, dass sie ohne Gott auch gelebt hätten, sondern die sich von Grund auf von der Kraft des Heiligen Geistes verändern lassen.

Wie gesagt: Schade. Der Vers ist inhaltlich so aktuell wie nie zuvor!

Mittwoch, 19. September 2012

Seile der Liebe

Im Vorausblick auf meine nächste Predigt habe ich beim Bibleserver schon mal den Predigttext aufgerufen, um ihn mir immer mal wieder durchzulesen und auf mich wirken zu lassen. Zu dem Text fällt mir folgende Geschichte ein:

Als meine Älteste, mittlerweile 8 Jahre, vor ein paar Jahren gerade mal das Laufen gelernt hatte, hing sie sich bei Oma und Opa beim Spielen aus Jux und Dollerei an der Garderobe mit den Händen an einen Ring, der dazu diente, Schirme durchzustecken. Der Ring war nicht sonderlich gut festgeschweißt, deshalb  machte es "Knacks" und der Ring war ab. An der neuen Garderobe (die war erst ein paar Tage zuvor installiert worden. Ich ging zu ihr hin und sagte ihr (pädagogisch geschult, wie man beim ersten Kind noch ist ...), dass das nicht in Ordnung sei und dass Opa jetzt ganz traurig wäre. Worauf sie ihren unwiderstehlichen Bambi-Blick aufsetzte, zu Opa hinlief und "sssuldigung" von sich gab. Opa war so gerührt, dass er es gar nicht mehr fertigbrachte, böse zu sein.

Dabei war doch ich es, der Efraïm die ersten Schritte gelehrt und es auf den Armen getragen hatte. Aber sie erkannten nicht, dass ich mich so um sie kümmerte. Ich war zu ihnen wie jemand, der sein Rind schonend am Strick zieht und es leitet; mit Seilen der Liebe leitete ich sie. Ja, ich war zu ihnen wie die Landleute, die ihrem Rind das Joch anheben, damit es leichter fressen kann, die sich sogar bücken, um ihm sein Futter hinzuhalten. Deshalb hatten sie es nicht nötig, wieder nach Ägypten zurückzukehren; aber zur Strafe für ihren Undank werden nun die Assyrer über sie herrschen.
Doch wie könnte ich dich aufgeben, Efraïm, wie dich im Stich lassen? Ich kann dich doch nicht vernichten, Israel, wie die Städte Adma und Zebojim! Mein Entschluss hat sich mir umgedreht, mit aller Macht ist die Reue in mir entbrannt. (Hosea 11,1-5+8)

An oben erzählte Episode musste ich zurückdenken, als ich den Text las. Mittlerweile hat meine Tochter (und ihre beiden Geschwister) auf materieller Ebene noch ganz andere und teurere Sachen kaputt gemacht. Einmal hat sie gefragt: "Wenn ich was ganz Schlimmes mache, bin ich dann nicht mehr Euer Kind?" Worauf ich ihr sagte, dass sie immer unser Kind sein wird, egal, was sie macht.

Genau das wird hier in der Rede des Propheten ans Volk Israel deutlich. Das hätte Gott genug Stoff geliefert, dass er draufhauen hätte können. Oder mit einer anderen ethnischen Gruppe Geschichte schreiben, nach dem Motto "Gottes Volk 2.0". Aber in all den Gerichtsworten der Propheten dringt immer wieder die Liebe Gottes zu seinem Volk und zu denen durch, die er erwählt hat, die sich zu ihm halten. Hosea geht so weit, das Wort "Reue" zu verwenden (vom hebr: nacham, was auch Trost heißen kann, aber dann hier nicht in den Kontext passt). Das setzt theologisch ein Fragezeichen, denn um etwas zu bereuen, müsste Gott ja erst einmal etwas falsch gemacht haben, oder? Aber in dem Fall geht es nicht um die Reue in Form eines dicken Kloßes im Magen nach dem Einwerfen einer Fensterscheibe, sondern um eine Welle von Mitleid, von Mitfühlen.  Er bereut nicht, weil er nach einem größeren Maßstab etwas falsch gemacht hätte (das ist logisch unmöglich), sondern allein aus Liebe reut es ihn.

Was sagt uns der Abschnitt über Gott aus? Dass seine Liebe eine Grundkonstante unseres Lebens ist. Dass er zu uns hält und seine Liebe auch dann besteht, auch dann, wenn wir Mist bauen. Und das es nichts gibt, was uns von seiner Liebe trennen kann (Röm. 8). Mag sein, dass man das alles schon zig mal gehört hat. Aber es tut gut, das immer wieder zu hören!

Dienstag, 18. September 2012

Das musste jetzt einfach ...

... geklaut werden. Aus aktuellem Anlass und im Bezug auf den Artikel von Henryk M. Broder in der Welt hat Alipius einen Klassiker ausgegraben: Woher kriegen die Empörten immer wieder ihre Flaggen zum Abfackeln? Das Video gibt die Antwort:


You can say you to me

Habe bei Facebook heute auf Anfrage der Kommentatorin einen Kommentar zu einem Posting von mir gelöscht. Bekam daraufhin folgende Meldung:






Ich habe gar keinen Bedarf to rückgängig this action oder to blockieren the Gesprächspartner. Aber ich kann gib Feedback ...

Sonntag, 16. September 2012

Woha!!


Ich sitze in einer Mischung aus Verwunderung, Begeisterung und Irritation da und versuche, mich zu erinnern, wann der SC Freiburg zum letzten Mal 5 Tore in einem Spiel geschossen hat (und alle ins gegnerische Tor ...). Irre!

Einfache Wahrheiten immer wieder gesagt ...


Amen!

Freitag, 14. September 2012

Zitat des Tages

"How little people know who think that holiness is dull. When one meets the real thing, 
it is irresistible"
- C.S. Lewis

Schönes Wochenende!

"These Moments" von Antoine Dufour:



Werde ihn im November in der Kulturetage in Oldenburg live sehen, zusammen mit Preston Reed und Andy McKee. Freu mich schon drauf!

Donnerstag, 13. September 2012

Sauerei!


Die sind wahrscheindlich nicht mal satt geworden - an so einem Karnickel ist ja kaum was dran ...

Christliche Fundis sind schuld! Mal wieder!

Wenn in Deutschland in Zeitschriftenartikeln oder Fernsehdokumentationen über böse christliche Fundis hergezogen wird, egal, welcher Konfession, dann ist die Reaktion im Allgemeinen vorhersehbar: Die Betroffenen äußern sich auf dem rechtlich angemessenen Weg der öffentlichen Beschwerde mittels Leserbriefe, auf Blog-Artikeln oder auch in Briefen an die Sendeanstalten. In besonderen Fällen wird eine Beschwerde an die zuständige Behörde formuliert, um tendenziöser Berichterstattung von dieser Sorte oder von dieser oder von dieser inhaltlich zu begegnen. Die Reaktionen auf die Beschwerden sind in der Regel auch recht vorhersagbar: Es wird sich über den Machtanspruch "christlicher Hardliner" (in diesem Fall von Evangelikalen) beschwert, über die Unverschämtheit sachlichen Journalismus anzumahnen und über die Unverfrorenheit, biblische Aussagen in ihrer Aussageintention zu verstehen (und, liebe Journallie, das ist was GANZ anderes als "die Bibel in jeder Aussage wörtlich nehmen").

Ganz anders, wie das jüngste Beispiel zeigt, wenn es um Filme über den Islam geht, die in ihrer Aufmachung und ihrem Inhalt nicht weniger tendenziös und dämlich sind, aber Reaktionen ganz anderer Art provozieren. Wie der Youtube-Clip "Innocence of Muslims". Der Film ist schlecht gemacht, inhaltlich Schrott und würde von einem sachlichen Betrachter höchstens als schwer missglückte Satire wahrgenommen werden. Nicht so von vielen (nicht nur einigen) Muslimen: Ein Youtube-Clip einiger durchgeknallter Extremisten wird zum Anlass genommen, Leute umzubringen, die mit der ganzen Sache gar nichts zu tun haben.

Als Reaktion folgt im Westen ein empörter Aufschrei über die Unverfrorenheit, Menschen wegen eines grottigen Youtube-Clips umzubringen? Ein entschiedener Hinweis auf die Freiheit, die persönliche Meinung zu äußern, auch dann, wenn das Ergebnis dieser Freiheit einen anpieselt? Eine Betrachtung der archaischen Zustände in Ländern, in denen wegen eines Films gemordet wird, den mit hoher Wahrscheinlichkeit 95% der Demonstranten gar nicht gesehen haben?

Nicht ganz. Der Kommentar der gestrigen Tagesschau macht die Schuldigen der gegenwärtigen Ereignisse aus: Christliche Fundis aus den USA, die mit dem Filmclip Mohammed in den Dreck ziehen wollen. Das mag sachlich sogar richtig sein, aber der Autor versäumt es irgendwie auch mal die Eigenart islamischer Gesellschaften kritisch zu beleuchten, auf Satiren, Cartoons oder auch Filme von Individuen, die kaum eine ganze Gesellschaft repräsentieren können, grundsätzlich mit kollektivem Beleidigtsein und infolgedessen mit Mordlust zu antworten. Oder auf Zweifel daran, dass der Koran das Wort Gottes sein könnte.

Der Spitzensatz schlechthin in dem Kommentar: "Denn in der islamischen Mehrheitsgesellschaft gelten Christen und Juden bis heute als zu schützende Minderheit." Das ist ja super, Herr Pick, wie wär's, besuchen Sie doch mal einen christlichen Gottesdienst in Pakistan. Oder im Irak. Oder in Saudi-Arabien.

Das grenzt schon schwer an eine Verhöhnung der Christen in dem einen oder anderen mehrheitlich islamischen Land, die jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen. Nur, weil sie Christen sind. Man kann "Innocence of Muslims" schlecht finden. Mache ich auch. Aber bei so einem journalistischen Kotau, nur aus Angst, die Irren könnte richtig böse werden - da kann einem schon übel werden.

Mittwoch, 5. September 2012

Da fehlt doch was?

Theolobias weist in seinem neuesten Posting auf eine Veranstaltung hin, bei der sich prominente evangelische Geistliche mit anderen Promis aus Politik und Kultur über Luther unterhielten. Soll angeblich ein schönes und anregendendes Gespräch gewesen sein. Nur fehlte irgendwie etwas ganz Entscheidendes. Und ich glaube, das hätte den guten Martinus selbst auch gestört. Wenn ich ihn mal selbst in der Angelegenheit zu Wort kommen lassen darf:


Zum ersten bitte ich, meinen Namen zu verschweigen und sich nicht lutherisch sondern Christen zu nennen. Was ist Luther? Ist doch die Lehre nicht mein. So bin ich auch für niemanden gekreuzigt worden. Der Apostel Paulus wollte bei den Korinthern (1. Kor 3,4f) nicht zulassen, dass sich die Christen paulinisch oder petrinisch nennen, sondern sie sollen Christen heißen. Wie käme ich armer stinkender Madensack dazu, dass man die Kinder Christi nach meinem heillosen Namen nennen sollte? Nicht also, lieben Freunde, lasst uns solche parteiischen Namen tilgen und uns Christen nennen, nach dem, dessen Lehre wir haben. 



Grundsätzlich ist es, glaube ich, hilfreich, wenn man vor einer Veranstaltung über Luther dessen Schriften vorher mal gelesen hat. Vor allem wenn man Jubiläumsfeiern vorbereitet.


Was hätte Luther dazu gesagt? Gar nichts. Er hätte vermutlich den Bierkrug geschmissen.

Dienstag, 4. September 2012

Mitreißende Emotionen

Wo wir gerade beim Thema "Baden" waren: Christian Streich, der Trainer des SC Freiburg, wurde in der Pressekonferenz nach dem Auswärtssieg in Hamburg (in der letzten Bundesligasaison) nach einer emotionalen Analyse des Spiels gefragt. Das war seine Antwort:


Die Pressekonferenzen nach den Spielen stehen in Freiburg den Spielen selbst an Unterhaltungswert nichts nach ...

Alt. Aber immer noch gut.

In Erinnerung an meine ehemalige Heimat:


Auch im Hohen Norden bleibt man im Herzen ein Badener. Letzes Jahr war ich beim Auswärtsspiel des SC Freiburg in Sinsheim-Hoffenheim; da sangen vor Spielbeginn 26.000 Leute gemeinsam das Badenerlied. Schon irgendwie erhebend ...

"Leiterschaft". Aber so was von!

Ein sehr guter Artikel über den Bohei, der in evangelikalen Gemeinden ums Thema "Leadership" gemacht wird findet sich bei Mark Galli in einem Artikel in "Christianity Today". Hier der Link.

"Leiterschaft" ist ein Thema in Freikirchen. Schon seit einigen Jahren. Das Thema schwappte im Zuge der "Willow Creek-Welle" in den neunziger Jahren mit nach Deutschland, stand dort auch ziemlich im Mittelpunkt und von da aus nahm es seinen Einfluss auf die evangelikale Szene in Deutschland.

Klar: Es muss in der Gemeinde eine Leitung geben. Jede menschliche Gemeinschaft (ob religiös oder nicht) hat eine Struktur; auch (und gerade ziemlich oft) diejenigen, die bewusst keine haben wollen: Irgendwann kristallisieren sich die Alpha-Tiere/Leiter/"Propheten" usw. heraus, die keinen Widerspruch dulden oder über genug rhetorische Fähigkeiten verfügen, ihre Zweifler erbarmungslos an die Wand zu bibeln. Nur hat das Thema in den letzten Jahren für mein Dafürhalten ein ungesundes Schwergewicht und darüber hinaus auch eine ungesunde theologische Färbung bekommen.

"Leiterschaft" ist kein deutsches Wort. Der Duden kennt es nicht. Und da, wo es existiert, wird es nur im Wortschatz evangelikaler Gemeinden vorhanden. In den Gemeindewachstumsbewegungen der letzten Jahre wurde das Thema "Leiterschaft" eng ans Thema "Management" angelehnt. So war es nur folgerichtig, dass z.B. zu den Willow-Creek-Leiterkongressen Carly Fiorina eingeladen wurde (damals HP-Chefin) oder der CEO von WalMart (bei dem hätte mich, mehr als sein Ansatz zum Thema, interessiert, wie er den Umgang mit Angestellten bei WalMart mit christlicher Wirtschaftsethik unter einen Hut bringt. Aber das ist ein anderes Thema ...). Da war viel von Struktur, der Person des Leiters, von "Leiterschaftsschulung" und so weiter die Rede. Die Ausbildung zum Alpha-Tier.

Einige der Gemeinden, die konsequent auf diesen Kurs umgeschwenkt sind, haben dementsprechend auch ihre "Leitungskrisen" hinter sich, ein Euphemismus für Machtspielchen, bei der halt eine der betroffenen Seiten den Kürzeren gezogen hat. Und ich glaube, dass das durchaus damit zusammenhängt, wie Leiterschaft in den letzten Jahren gelehrt, verstanden und praktiziert wurde.

Biblische Leiterfiguren würden nach diesen Maßstäben komplett durchfallen. Mose, der Antirhetor, der Schiss hatte, nach Ägypten zurück zu gehen und beim Auszug auch die halbe Zeit nicht wusste, was Sache war (bis Gott es ihm zeigte). David, dessen "Leiterschaftsschulung" im Wesentlichen im Schafehüten bestand. Petrus, der in den Evangelien öfters mit einem vorschnellen Mundwerk auffällt und im entscheidenden Moment versagt. Am häufigsten in solchen Kongressen zitiert wird Nehemia, der den Aufbau der Jerusalemer Stadtmauer leitete und zumindest von seinem Auftreten und dem Orga-Talent die Anforderungen erfüllt.

In der Bibel (in meiner zumindest) heißt Leiten so viel wie "Dienen": Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener (Lk 22, 25+26). Und es gibt ziemlich viele ähnliche Aussagen. Warum nur sind wir so scharf auf Macht und so wenig auf Dienst? (Und das frage ich ganz selbstkritisch ...)

Möge uns das wirkliche Leitungsprinzip der Bibel wieder ganz neu wichtig werden.

Dienstag, 28. August 2012

jetznochmaloffiziell:

Alipius hat die kleinen und großen Preisplaketten angefertigt und zur Verwendung bereitgestellt. Die habe ich mir direkt abgegriffen, klein und groß:


Merci nochmals für alle, die mit abgestimmt haben. Schöne Motivation. Bin im Augenblick noch im Urlaub, aber ab nächster Woche kann wieder frisch ans (Blog-)Werk gegangen werden.

Sonntag, 19. August 2012

Mami, ich hab Gold!

Nach dem sensationellen Erreichen der Silbermedallie bei der Verleihung des "Robusta-Preises" 2010 (seinerzeit noch für meinen Vorgängerblog, Curious Traveller), habe ich das bei der diesjährigen Verleihung getoppt und bin in der Kategorie "Abseits" (in der protestantische/nichtkatholische Blogs bewertet werden können) auf Platz 1 gelandet. Dieses Mal, ich versprechs, landet das entsprechende Banner auf jeden Fall in der Sidebar!

Ein herzliches "Dankeschön" an Alipius, der sich die ganze Arbeit mit dem Preis macht sowie an alle, die für "Just Wondering" gestimmt haben (ich denke, ein nicht geringer Anteil der Stimmen fiel dabei noch für den "Curious Traveller" ab ...). Das motiviert doch sehr, weiterzumachen.

Und, um das noch hinzuzufügen: Ich genieße die "Grenzgänge", die Unterhaltungen mit katholischen Christen sehr, bei aller Unterschiedlichkeit sind sie, das muss ich offen anerkennen, die entspannteren Gesprächspartner. Auf ein Neues!

Dienstag, 14. August 2012

Nimm und lies!

wenn ich mal das Augistinuszitat aus dem Zusammenhang reißen und für eigene Zwecke verwenden darf. Im Netz habe ich eine moderne Bekehrungsgeschichte zweier Schrifsteller gefunden, die auf der Sinnsuche in Südafrika Gott begegnet sind und dort den Frieden gefunden haben der laut Bibel jenseits jededer Rationalität liegt.

Besonders interessant die Reaktion ihrer Freunde und Bekannten in Deutschland:

"In unserem deutschen Freundeskreis wären wir auf mehr Verständnis gestoßen, wenn wir Buddhisten, Veganer oder akoholabhängig geworden wären. »Ihr glaubt echt an die Bibel?« – »Ja, wir leben danach.« – »Also seid ihr Fundamentalisten? Wie Bush und die Leute, die vor Abtreibungskliniken stehen?« – »Nein, aber wir glauben, dass Jesus wiederauferstanden ist und in uns lebt.« »Ewiges Leben, Himmel und Hölle?« – »Genau. Und wir glauben an ein Leben vor dem Tod.« –»Oh...« Spätestens jetzt wird die zweite Flasche Pinotage entkorkt."

Sehr gut zu lesen und ein machtvolles Zeugnis! Guckst Du hier (3 Seiten).

Dienstag, 7. August 2012

Abendmahl oder: Jeder esse, was er kann

Zum Thema Abendmahl bin ich vor kurzem über diesen Artikel gestoßen. In der Zusammenfassung geht es darum, warum niemand vom Abendmahl ausgeschlossen werden könne. Die "Bad Guys" waren - wie so oft im entsprechenden Medium - die katholische Kirche, in der wiedervereiratet Geschiedene nicht zum Abendmahl zugelassen sind. Zumindest nicht offiziell - es scheint wohl Gemeindepfarrer zu geben, die das anders handhaben.
Über diesen spezifischen Umstand kann man ja als Außenstehender diskutieren. Aber die Überschrift zur entsprechenden Erklärung der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Eingeladen sind alle. Warum die Kirche nicht vom Mahl des Herrn ausschließen darf.“ kann ich, als Freikirchler und als aufmerksamer Bibelleser so nicht teilen.
Das ist sicherlich zu einem (wenn auch geringen) Maß dem Umstand geschuldet, dass sich gerade am Thema Abendmahl eine Meinungsverschiedenheit entzündete, die Mitte des 19. Jahrunderts zur Gründung der Freien evangelischen Gemeinden führte: In der Reformierten Kirche jener Zeit wurde bereits das Abendmahl an alle ausgeteilt, ohne Prüfung oder wenigstens den Hinweis auf die Notwendigkeit einer Selbstprüfung.


Ich kann das in der Schrift nicht finden. Und das Beispiel mit den Zöllnern, mit denen Jesus am Tisch gesessen hätte, geht am Thema "Abendmahl" vorbei, sorry. An den Abendessenstisch kann ich mich mit allen möglichen Leuten setzen: Freunden, Fremden, Andersgläubigen, Atheisten, Politikern oder Fans des VfB Stuttgart. Auch wenn mich unterschiedlich viel (oder wenig) mit diesen Leuten verbindet.


Im Abendmal geht es aber um etwas ganz anderes. Selbst in den meisten protestantischen Abendmahlstheologien, in denen es ums "Gedenken" oder "Erinnern" geht (dem kann ich nicht ganz folgen, was wohl mit meiner lutherischen Herkunft zusammenhängt. Aber das wäre hier ein zu umfassendes Thema), steht die Heilstat Christi im Mittelpunkt. "Christi Leib, für Dich gebrochen" ist halt kein beliebig verfügbarer Snack, es ist, zumindest in den angesprochenen protestantischen Abendmahlstheologien die spürbare Vergegenwärtigung der Heilstat Christi. Auf die muss ich mich aber einlassen.


Da sind wir dann halt schon bei einem Ausschlusskriterium. In den Gottesdiensten unserer Gemeinde (einer FeG) weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass das Abendmahl ein Gemeinschaftsmahl der Gemeinde Christi ist und dazu alle eingeladen sind, die Christus nachfolgen, unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit. Es geht hier nicht um formelle Kirchenmitgliedschaft, sondern um die persönliche, innere Haltung, den persönlichen Glauben an Jesus Christus.
Darüber hinaus gibt es noch andere Sachen, die jemanden vom Abendmahl ausschließen können: Unversöhnlichkeit z.B., Streit, jemand der offenkundig in Sünde lebt und daran festhält (das kann Ehebruch sein, aber auch Habgier oder Betrug; je nach Einzelfall).

Kann ich dadurch sichergehen, dass kein "unverantworlicher Finanzjongleur" oder ein Zuhälter, um beim Beispiel des Artikels zu bleiben, am Abendmahl teilnehmen? Nein. Wir haben ja keinen Geschichts- oder Glaubensscanner installiert hier. Ist das dann mein Problem? Ebenfalls nein. Wir haben auf die Kriterien zur Teilnahme am Abendmahl hingewiesen, und ab dann gilt: "Der Mensch prüfe sich selbst" (1.Kor 11,28).

Wer das Abendmahl als unverbindlichen Snack verteilt, entwertet es. Wer das Abendmahl austeilt an Leute, die nicht die blasseste Ahnung haben, was sie da machen, ebenso. Irgendwann wird das Mahl dann zum leeren Ritus, von dem keiner so recht weiß: "Was machen wir da eigentlich?". Vor dem Hintergrund ist es nur zu verständlich, dass die katholische Kirche gegenüber dem Vorschlag eines gemeinsamen ökumenischen Abendmahls weit auf Abstand geht (mal abgesehen von dem Umstand, dass ihr Eucharistieverständnis wie auch das Amtsverständis fundamental anders sind).

Zum Mahl des Herrn sind alle eingeladen, die diesem Herrn nachfolgen. Und, das ist sachlich richtig: Christus schließt niemanden vom Mahl aus. Das machen die Betroffenen in aller Regel selbst.

Der Rächer der Beschnittenen

Es geht immer noch eine Stufe höher in der Skala der Absurdität. Wer dachte, dieses Potenzial sei in der aktuellen Beschneidungsdebatte schon hinreichend ausgeschöpft, der wird von Matthew Hess, einem amerikanischen Comiczeichner, in diesem Artikel eines besseren belehrt.
Allein die Namensgebung der Hauptfiguren "Foreskin Man" und "Vulva Girl" lässt einen skeptisch nach der Zielgruppe des Comics fragen. Es geht um einen Superhelden, der arme kleine Jungs vor dem Zugriff böser religiöser beschneidungsritualdurchführender alter Männer macht. (Die Abbildung des Rabbi, der die Beschneidung vornimmt, erreicht schon fast "Stürmer"-Qualität).
Mal abgesehen davon, dass einige alte Vorurteile aufgewärmt werden - von wegen, Beschneidung schade dem sexuellen Lustempfinden (Juden und Muslime z.B. sind beschnitten, auch einige der Naturvölker praktizieren den Ritus, und man hat jenseits aller Vorurteile bei den meisten von ihnen nicht den Eindruck, dass sie in der Sexualität irgendwelche Schwierigkeiten hätten. Ich meine, bei der Reproduktionsrate ...), gibt es einen Spitzensatz:
"Wir haben nichts gegen Juden oder jüdischen Traditionen, nur gegen Beschneidungen." Ach so. Wir haben nichts gegen Juden oder jüdische Traditionen. Wir sind nur angefressen von der Tradition, die das jüdische Volk seit 5000 Jahren auf Geheiß Gottes hin pflegt. Und die einen jüdischen Jungen erst zum jüdischen Jungen macht. Und die unter jüdischen Menschen überhaupt nicht diskutiert wird. Wir wissen das besser!

Klar.

Montag, 30. Juli 2012

Weltverbesserer

Blicke ich in die Kirchengeschichte zurück, dann sehe ich immer wieder, wie Gott mit ganz banalen und einfachen Menschen Geschichte geschrieben hat. Menschen, von denen man sich das bei nüchterner Betrachtung vermutlich nie gedacht hätte. Einen Fischer mit vorlautem Mundwerk, der beauftragt wird, sich um die Jünger Jesu zu kümmern. Einen durchgeknallten religiösen Eiferer, der nach einer Begegnung mit Jesus seine Intelligenz und Kraft nutzt, um das Evangelium zu fremden Völkern zu bringen. Einen Partyhengst aus Nordafrika, der als Bischof eben dort zu einem der größten Denker der frühen Kirche avanciert. Und (viel später) einen adeligen Lebemann aus Sachsen, der nach einer Begegnung mit Jesus sein Vermögen in einer Missionsbewegung investiert. Einen evangelischen Theologen, der weiter blickt als viele seiner Zeitgenossen und alle Kraft in den Aufbau von Bildung und Erziehung steckt. Eine holländische Uhrmacherfamilie, die im Krieg Juden vor dem Zugriff der Gestapo entdeckt und bei der Entdeckung bereit ist, die Konsequenzen auf sich zu nehmen. Eine kleine und schmächtige albanische Nonne, die es sich zur Lebensaufgabe macht, in Indien Sterbenden ein kleines Stück der Würde, die sie als Geschöpf Gottes haben, zurückzugeben.

... und viele, viele andere, die Sicherheit, Konformität und Bequemlichkeit aufgegeben haben, um dem Ruf Gottes zu folgen und das Leben (meistens unfreiwillig) zum Abenteuer zu machen.

Verglichen mit all denen bin ich vermutlich nur ein ganz kleines Licht. Aber ihr Beispiel macht Mut, Jesus nachzufolgen mit allen Konsequenzen, die das haben kann.

Auf diese Gedanken bin ich durch einen alten Werbespot von Apple gestoßen, der sich zwar nicht explizit auf den christlichen Glauben beschränkt und bei dem viel von der "positiv-denken"-Nummer mit dabei ist - dessen inhaltliche Wahrheit aber trotzdem nicht von der Hand zu weisen ist. Auch in der Geschichte der Gemeinde/Kirche in dieser Welt.



Dienstag, 24. Juli 2012

Ich bin kein Superchrist!

Ich habe in der letzten Zeit drei interessante Bücher von Francis Chan gelesen: The forgotten God (darin geht es um den Heiligen Geist), "Erasing Hell" (darin geht es um das, was der Titel nahelegt) und "Crazy Love". Darin geht es um "Mehr". Mehr Hingabe. (Was unbedingt eine gute Sache ist!) Aber eben auch sonst um "Mehr": Mehr dienen, mehr geben, mehr Zeit fürs Reich Gottes aufwenden, mehr Begeisterung, mehr Einsatz, mehr, mehr, mehr.

Solche Bücher hinterlassen bei mir einen zwiespältigen Nachgeschmack. Zum einen merke ich die gute Absicht, die hinter den Zeilen steckt. Die Absicht, einer trägen evangelikalen Christenheit den Schuh ins verlängerte Hinterteil zu platzieren, ein bisschen am geistlichen Status Quo zu rütteln und Leute zu einer tieferen Hingabe an Jesus Christus einzuladen. So weit, so gut; daran ist ja grundsätzlich nichts auszusetzen.

Problematisch wird es für mich nur da, wenn der Wert einer Person mit seiner Art und Weise, zu handlen, verknüpft wird - und wenn diese Art und Weise, zu handeln sich verengt in die persönlichen Vorstellungen des Schreibers. Wer nicht spektakulär in Erscheinung tritt und spektakuläres leistet, der befindet sich im Mittelmaß. "Lukewarm", also lauwarm ist der Begriff, der hier verwendet wird.

Chan führt Beispiele von Männern und Frauen an, die mit ihrem Handeln Geschichte im Reich Gottes geschrieben haben. Nathan Barlow, Rachel Saint, George Muller und Shane Clairborne zum Beispiel. Das waren (bzw. sind) Männer und Frauen, die unglaubliches geleistet haben. Menschen, die mich inspirieren.

Aber was ist mit den "ganz normalen" Menschen, die auch Jesus folgen und deren Leben zumindest in historischen Dimensionen verhältnismäßig unaufgeregt ist?

- Was ist mit denen, die im "normalen" Berufsleben stehen, Tag für Tag ihren Job machen und ihn gut machen? Was mit den Männern, die treu zu ihrer Frau stehen und mit allen Kräften versuchen, ein guter Vater zu sein?

- Was ist mit den "Streitern Christi", die nicht an die Front, sondern ins Lazarett gehören? Menschen, die nicht für andere sorgen, sondern für die gesorgt werden muss? Was ist mit denen die krank sind, und viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen? Die nicht "mehr" geben können - sind die dann nur Ballast?  ...gerade die Teile des Körpers, die schwächer zu sein scheinen, sind besonders wichtig; gerade den Teilen, die wir für weniger ehrenwert halten, schenken wir besonders viel Aufmerksamkeit; gerade bei den Teilen, die Anstoß erregen könnten, achten wir besonders darauf, dass sie sorgfältig bedeckt sind (bei denen, die keinen Anstoß erregen, ist das nicht nötig). Gott selbst, der ´die verschiedenen Teile des` Körpers zusammengefügt hat, hat dem, was unscheinbar ist, eine besondere Würde verliehen. Es darf nämlich im Körper nicht zu einer Spaltung kommen; vielmehr soll es das gemeinsame Anliegen aller Teile sein, füreinander zu sorgen. Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude. - 1.Kor. 12, 22-2

- Was ist, wenn ich 1. Thessalonicher 4, 11+12 beherzige und es zur Grundlage meines Alltagslebens mache: "Und setzt es euch zum Ziel, ein geordnetes Leben zu führen, euch um eure eigenen Angelegenheiten zu kümmern und selbst für euren Lebensunterhalt zu sorgen. Wenn ihr das tut – und wir haben euch ja schon früher dazu aufgefordert –, werden euch die Außenstehenden achten, und ihr werdet niemand zur Last fallen". Heißt das, dass ich "lukewarm" bin?


- Und vor allem: Wenn ich mich weigere, den evangelikalen Zirkus mitzumachen (oder dafür einfach keine Kraft mehr habe), und so vor Gott komme, wie ich wirklich bin? Oft zweifelnd und fragend, manchmal verzagt und voll von Selbstzweifeln, manchmal auch orientierungslos und um Richtung bittend? Ist Gott dann noch zufrieden mit mir?

Es sieht so aus, dass die Autoren dieser Bücher, die im evangelikalen Bereich mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen (so ca. alle 3 Jahre) Schwierigkeiten mit einem "normalen" Leben haben, mit all seinen Sorgen und seinen Unwägbarkeiten und Unvollkommenheiten als einem Ort, an dem Gott genau so wirkt wie im Waisenhaus in Bristol oder in den Slums von Kalkutta. 


Im Neuen Testament gibt es keine Superchristen. Es gibt nur Menschen, die durch die rettende Gnade Gottes erlöst sind und die an die verschiedendsten Orte und in die verschiedensten Aufgaben berufen sind, viele davon ganz "normale" Berufe.


Einige haben besondere Aufgaben erhalten. Einige besondere Gaben. Die Meisten aber leben ihren Alltag und versuchen, Gott zu ehren im Beruf, in der Familie und in der Gemeinde. Wenn sie das mit Hingabe und Liebe zu ihrem Herrn machen, dann ist, glaube ich, das ständige "Mehr!" nicht angebracht.


»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.« - Matthäus 11, 28-30




Freitag, 13. Juli 2012

Ingenious!

Die ultimative Maschine. Ich schlage vor, wir kleben einen angebissenen Apfel drauf und verkaufen sie für 499,- €:


Freitag, 6. Juli 2012

Gemeindewechsel

Nee, nicht ich; keine Angst. Ich bin gerade noch dabei, mich hier in Ostfriesland einzuleben und mir geht es in Umgebung und Gemeinde recht gut.
Es geht hier vielmehr um ein in Freikirchen häufig gewordenes Phänomen: Die meisten Leute, die ich in eben diesen Kirchen (oder nennen wir's mal Gemeinden, das ist auch die Selbstbezeichnung) treffe, sind nicht Menschen, die sich vom Nicht-Glauben zum Glauben gewandt haben, sondern Menschen, die vom Hintergrund einer anderen christlichen und hier in den meisten Fällen: freikirchlichen Gemeinde kommen. Das kann verschiedene Gründe haben: Manchmal sind es durchaus nachvollziehbare. Z.B. die Erfahrung, dass man aus beruflichen, gesundheitlichen oder sonstwelchen Gründen umziehen musste und die Gemeinde die geografisch und theologisch nächstliegende vor Ort ist. Oder dass jemand zum Studium oder zur Ausbildung für einige Zeit am betreffenden Ort wohnt (hier in Norden eher selten). Ich weiß, dass es sogar gute Gründe geben kann, eine Gemeinde zu verlassen und sich einer anderen anzuschließen. Theologische Gründe z.B. oder auch persönliche Erfahrungen von geistlichem Mißbrauch und ähnlichem. Alles korrekt.
Die Mehrzahl der Leute - das ist mein Eindruck - wechselt allerdings aus weit weniger stichhaltigen Gründen. "Hier wird kein Lobpreis praktiziert". Eine freikirchlich-kryptische Umschreibung für: "Hier werden keine zeitgemäßen und modernen Lieder gesungen". Ehrlich ausgedrückt: "Die Mucke hier gefällt mir nicht" - aber das wäre ja zu banal formuliert.
Ein anderer Grund: "Ich kriege keinen geistlichen Input. Mir fehlt die Nahrung". Das kann ein guter Grund sein, aber ich frage mich schon manchmal: Ist es tatsächlich so, dass du nicht ernährt wurdest, oder hast du nur nicht das bekommen, was du an geistlicher Nahrung haben wolltest?" Wer jahrelang beim Babybrei bleibt (und der Brei, bzw. nach Paulus die Milch, ist wichtig, um einen guten Start in den Glauben zu erleben), für den schmeckt der Brokkoli erst mal "Bäh", auch wenn er gesünder ist. Das Gemüse der Herausforderung im Glauben, des Sich-selbst-hinterfragens, der Buße und Erneuerung, ohne das ein Wachstum im Glauben nicht möglich ist.
Ich höre immer, dass das Prinzip der Frewilligkeit, das Vertrauen auf Eigeninitiative eine der großen Stärken der Freikirchen sei. In Wirklichkeit entpuppt es sich als eine ihre entscheidendsten Schwächen. Es ändert, oft unmerklich, die Erwartung, die ein jeder an die Gemeinde und dort konkret z.B. an den Sonntagsgottesdienst hat. (Originalzitat von Jeff Dunn von Internetmonk: "So the pastor can no long simply prepare an expository message from Scripture. He must take his crowd into consideration and know how to entertain them—without offending any, without asking them to do anything. Forget seminary. The successful pastor of today needs to hire a drama coach.") Ein bisschen übertrieben vielleicht, aber da ist was wahres dran.
Ich wünsche mir, ohne eine konkrete Idee zur Umsetzung zu haben, eine zum Pietismus alter Tage, nicht in den Formen, aber doch im gemeinsamen Bedürfnis, vor Gott zu kommen, sich von ihm leiten und auch korrigieren und herausfordern zu lassen, und gemeinsam auch Schwierigkeiten durchzustehen. Das sind schließlich die Situationen, in denen Gemeinde sich bewähren muss.

Dienstag, 12. Juni 2012

Bewegendes Gebet

von Martin Luther:

Siehe, Herr, ich bin ein leeres Gefäß,
das bedarf sehr,dass man es fülle.

Mein Herr, fülle es, ich bin schwach im Glauben;
Stärke mich, ich bin kalt in der Liebe.

Wärme mich und mache mich heiß,
dass meine Liebe herausfließe auf meinen Nächsten.

Ich habe keinen festen, starken Glauben,
und zweifle zuzeiten und kann dir nicht völlig vertrauen.

Ach Herr, hilf mir, mehre mir den Glauben und das Vertrauen.
Alles, was ich habe, ist in dir beschlossen.

Ich bin arm, du bist reich
und bist gekommen, dich der Armen zu erbarmen.

Ich bin ein Sünder, du bist gerecht.
Hier bei mir ist die Krankheit der Sünde,
in dir aber ist die Fülle der Gerechtigkeit.

Darum bleibe ich bei dir, dir muss ich nicht geben;
von dir kann ich nehmen.

Amen!

Egal, von wem es ist, aber es gibt immer wieder Zeiten, wo ich mir diese Wort zu Eigen machen kann ...

Montag, 11. Juni 2012

Schule im Wohnzimmer?

Auf meinem Facebook-Account habe ich vor kurzem etwas zum Thema "Homeschooling" oder "Heimunterricht" gepostet. Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit im Internet einen älteren Beitrag der ZDF-Dokumentations-Reihe "37 Grad" mit dem Thema: "Unterricht am Küchentisch" gesehen, in der es um zuhause unterrichtende Eltern in Deutschland geht (wo Heimunterricht illegal ist).
Eine der Familien, um die es in dem Bericht geht (hier zu sehen; ich hoffe, man kann den Link öffnen...), die Familie Dudek, ist aus christlich-freikirchlichem Hintergrund, wobei unklar bleibt, welcher Gemeinde oder Gemeinschaft sie denn genau angehören. Sie unterrichten ihre Kinder zuhause und sind dadurch schon mehrfach mit den Behörden in Konflikt geraten (Geldbuße, Androhung von Gefängnisstrafe u.a.). Ihre ältesten beiden Jungs haben mittlerweile die "Schulzeit" abgeschlossen und befinden sich in Lehren von Handwerksberufen. Beide waren bei der mittleren Reife, die an einer staatlichen Schule abgelegt wurde, jeweils die Jahrgangsbesten und beide werden von ihren Lehrmeistern als ordentlich, fleißig, freundlich und höflich beurteilt.
Auf Facebook habe ich mich für das Recht auf Heimunterricht ausgesprochen - mit regelmäßiger staatlicher "Erfolgskontrolle", sprich: Kontrolle des Lernfortschritts entsprechend des Lehrplans. Woha, da schlugen die Wellen hoch - die Warnung vor "Parallelgesellschaften" und "Abschottung" und die übliche Vermutung, diese Kinder könnten keine sozialen Kompetenzen entwickeln, da sie nur mit ihresgleichen umgehen würden.
Seltsamerweise hat keines der europäischen Länder, die das mit dem Heimunterricht lockerer sehen, irgendein Problem dieser Art. Deutschland ist das einzige Land, in dem Schulzwang besteht, und das Gesetz wurde 1938 erlassen - von den Nationalsozialisten, deren Ziel es war, die Jugend auf Linie zu bringen. Seltsam, dass das mit dieser ideologischen Vorbelastung noch nie zur Disposition stand in einem Land, in dem einem schon der Begriff "Autobahn" in Bedrängis bringen kann.
Es geht ja nicht darum, die staatliche Schule abzuschaffen - es geht mir darum, bei entsprechender Eignung der Eltern und unter kompetenter Aufsicht den Eltern auch innerhalb Deutschlands das Recht auf Heimunterricht einzuräumen. Wovor müssen wir denn da Angst haben?
Ich selbst würde meine Kinder nicht zuhause unterrichten; erstens hätte ich dazu gar nicht die Zeit, zweitens bin ich mit der staatlichen Schule, in der sich meine Älteste befindet, bis jetzt zufrieden. Trotzdem finde ich, das wir Deutschen uns da etwas anstellen ...

Dienstag, 5. Juni 2012

Reli oder Nicht Reli?

Meine älteste Tochter nimmt, wie die meisten anderen Kinder auch, am Religionsunterricht ihrer Grundschule teil. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen, da ich an meinen eigenen Reli-Unterricht in Schule und Berufsschule eher nicht so tolle Erinnerung habe (wo wir u.a. Stühlerücken und ähnliches geprobt haben oder es um (klar) soziale Gerechtigkeit für irgendeinen Indianerstamm in Nicaragua ging. Das mag ja nicht verkehrt sein, aber so ein bisschen hätte ich nix dagegen, wenn im Reli-Unterricht auch mal über den Inhalt des christlichen Glaubens gesprochen wurde). Highlight war eine Reli-Lehrerin (katholisch - in der Berufsschule gab es einen Religionsunterricht für beide Konfessionen), die uns erzählte, warum Abtreibung so toll sei und es die Rechte der Frauen auf Selbstbestimmung manifestiere.

Meine Tochter macht bis jetzt zumindest bessere Erfahrungen in Reli, da war ich schon ein paar mal überrascht, wie doch im Unterricht ins Detail gegangen wurde. Trotzdem - sollte sich später mal irgend ein Spät-68er im Reli-Unterricht austoben wollen, wird sie ruckzuck abgemeldet. Katechetischen Unterricht hat sie in der Gemeinde schließlich genug.

Noch ein kleiner Treppenwitz zum Schluss: Unlängst kam die Mutter einer Klassenkameradin meiner Tochter zur Reli-Lehrerin und beschwerte sich, dass im Religionsunterricht ja viel zu viel von Gott die Rede sei. Für einen klitzekleinen Moment erwog ich, anschließend zum Mathelehrer zu gehen und mich zu beschweren, dass in seinem Unterricht zu viel mit Zahlen umgegangen werde ...


Montag, 4. Juni 2012

Nur, wer sich selbst führt ...

... kann auch andere führen. Dieses Zitat von Thomas Härry begleitet mich schon einige Zeit. Wir sind als Gemeinde gerade ins Projekt "Glaube am Montag" eingestiegen, in dem es darum geht, seinen Glauben praktisch, erfahrbar und konkret mit in den Alltag zu nehmen.

Das Thema "Disziplin" ist eines, das bei mir, seit ich gläubig bin, immer wieder auf der Tagesordnung steht. Ich kann eine ordentliche Produktivität und Zielstrebigkeit an den Tag legen (glaube ich zumindest), wenn die Parameter dafür vorgegeben sind. Meinen eigenen Alltag richtig einzuteilen, fällt mir schon schwerer - und wenn mir das nicht gelingt, wirkt sich das auch auf meinen Glauben aus. Da fehlt mir die Ruhe und die innere Freiheit, die Stille, sich mit Gottes Wort intensiv zu beschäftigen ohne tausend ablenkende Gedanken im Hinterkopf oder auf Notizzetteln.

Es fängt schon beim Aufstehen an: Schaffe ich es tatsächlich, um 06.00 Uhr oder früher aufzustehen, habe ich Zeit für mich und fange den Tag aus der Ruhe heraus an. Wird es später, bin ich nur noch am Flitzen (allein, um die Kinder für KiTa und Schule klar zu kriegen und dann ins Büro oder zu entsprechenden Terminen zu eilen).
Die richtige Mischung von Disziplin und Muße macht's: Um 06.00 Uhr aufstehen, Ruhe haben, die Aufgaben des Tages meistern und trotzdem noch Zeit zu haben etwa für eine kurze Fahrradtour an den Strand (dauert hier nur ca. 10 Minuten ...) und zurück.
Wie gesagt: Ein Thema, das mich begleitet. Und das spürbare Auswirkungen darauf hat, wie ich meinen Glauben im Alltag lebe - ob entspannt und gelassen oder unter Hetze und unzufrieden.

Donnerstag, 31. Mai 2012

manchmal ist mehr drin ...

... als man glaubt. Auch beim Gebet. Guckst Du hier

lustige Kirchennamen ...

"Christuskirche". Gibt es in deutschen Städten häufig. Oder "Dreifaltigkeitskirche". "St. Ludgeri" ist die größte Kirche hier in Norden, klingt katholisch (war sie auch mal) ist aber evangelisch. Selbst bei Freikirchen sind die Deutschen nicht sehr erfinderisch: Friedensgemeinde, Christuszentrum, Freie evangelische Gemeinde, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (das ist nicht dasselbe! Naja, fast), Mennonitengemeinde u.ä.

In den USofA ist man da wesentlich kreativer. Voilà:

Habe bis jetzt noch nicht herausgefunden, wofür "Flippin" steht ...


Wir sind noch nicht am Ziel ...
Soll ich jetzt dahin gehen? Oder nicht? Oder doch woanders? Och menno ...


Mitglied kann nur werden, wer das auswendig in weniger als 5 Sekunden sagen kann.
Da würde ich doch gerne mal einen Gottesdienst miterleben ...

Was wird da gemacht???

Da ist der Kirchenname zwar nix besonderes, wohl aber die Ansage, wenn man bedenkt, dass im Englischen "Ass" sowohl Esel als auch ... naja ... verlängertes Rückgrat bedeuten kann.
Es geht aber auch in Deutschland. Zwar nicht mit Kirchennamen, aber mit der Kombination von Schildern: 



man fragt sich

... MUSS denn das wirklich sein?
Die Ortschaften gibt es so in der Reihenfolge tatsächlich - sie gehören zum Landkreis "Blender" bei Verden ...

theologischer totalausfall bei "chrismon"

Eigentlich lohnt es sich nicht, sich drüber aufzuregen, weil man es von "Chrismon", der Hauspostille des deutschen Kulturprotestantismus und deren Chefredakteur nicht anders kennt. ("Chrismon" ist, soweit ich weiß, Beilage mehrerer größerer Zeitungen, darunter der "Zeit". Wenn das nicht so wäre, würde es kaum jemand lesen...).
In einem der neuesten Artikel von Arnd Brummer, Chefredakteur des Blattes, beschreibt er ein Gespräch mit einem Freund, in dem er die Historizität von Pfingsten verneint. (http://chrismon.evangelisch.de/blog/was-ich-notiert-habe). Alles nur eine Erfindung von Lukas, genau wie die Geschichte um die Geburt von Jesus. Historisch nicht belegt. Und die ganze Ladung von pseudowissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich um die Lukasschriften ranken. (Lukas war nie in Jerusalem? Gibt es dafür einen schlagkräftigen Beweis?)
Und: Pfingsten ist der Moment, in dem die Jünger wieder gut drauf sind. (Letzter Absatz). Das hört sich noch viel wirrer und - ehrlich - bescheuerter an, als daran zu glauben, dass an Pfingsten der Heilige Geist tatsächlich über die Jünger ausgegossen wurde und das Sprachenwunder real war. Laut Brummer bleibt aus dem Jüngerkreis, der in den biblischen Berichten beginnt, die Welt zu verändern und das Evangelium in die Welt zu tragen, nicht mehr als eine Art antike Hippie-Truppe. Und Wahrheit ist in seiner Darstellung etwas, was sich in der individuellen Wahrnehmung manifestiert, unabhängig davon, ob das, was man hört, den Tatsachen entspricht oder nicht.

Dass Herr Brummer offensichtlich mit dem Heiligen Geist nichts anfangen kann, erklärt so einiges bei "Chrismon".

Zum Glück kann man auch in heutiger Zeit erfahren, dass es sich anders verhält. Veni, creator spiritus!

Mittwoch, 30. Mai 2012

as life goes by ...

Ich bin jetzt seit 5 Monaten in Norden,  und ich und meine Familie haben sich weitgehend in der Umgebung eingelebt. Ich genieße das langsamere Lebenstempo, die Weite, die Nähe zum Meer und alles andere, was sich hier oben genießen lässt. Kommenden Samstag wird die erste Klausur mit der Gemeindeleitung stattfinden, in der wir u.a. darüber reden, was in den nächsten Jahren Schwerpunkte innerhalb der Gemeinde sein sollen.
Mir wird in den letzten Wochen immer deutlicher, wie sehr Gebet ein Teil meines Dienstes ist. Oder sein sollte. Ich bin aber kein Gebetskämpfer - niemand, der Stunden auf den Knien verbringt. Ich kann  voll und ganz mit C.S. Lewis fühlen, wenn er sagt, dass Gebet Arbeit ist und keine Ausrede zu schade, es sein zu lassen ("Du fragst mich, wie ich bete"). Gleichzeitig weiß ich, dass ich in Gefahr laufe, öde Routine zu leben, nur zu reagieren und auf die Dauer gefrustet zu werden, wenn ich das Beten vernachlässige. Letzten Endes geht es ja nicht um "Arbeit", sondern darum Gott die Arbeit tun zu lassen und meine eigene Rolle in diesem Vorgang zu finden.
Ich habe beschlossen, mir im Büro eine kleine Ecke einzurichten, mit Kerze und einem schlichten Holzkreuz - nicht um Gegenstände anzubeten, sondern um einen Ort der Sammlung und der Konzentration zu haben. Das braucht vielleicht nicht jeder, aber mir hilft das. Und ich bin gespannt, was Gott in den kommenden Monaten tun wird.

Dienstag, 29. Mai 2012

Hier geht's weiter

Hier ist also die Fortsetzung des "curioustraveller"-Blogs (ehemals bei wordpress). Ich habe mir fest vorgenommen, trotz des allgemeinen Sterbens christlicher Blogs weiterzumachen (da ich gerade hier von anderen schon viel profitiert habe) und auch mal wieder blogmäßig aktiver zu werden. Allen, die vorbeischneien, ein herzliches "Willkommen" und auf einen fröhlichen Austausch!