So oder so ähnlich haben sich's die "Piraten" gedacht, als sie im Berliner Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg den Antrag einbrachten, Bürger, die sie in Kirchen oder religiösen Gemeinschaften engagieren, grundsätzlich vom Empfang der von eben diesem Gremium verliehenen "Bezirksmedallie" auszuschließen (nachzulesen hier). SPD, Grüne und Linke folgten dem Antrag.
Die Begründung "Religion passt nicht zu Friedrichshain-Kreuzberg". Was nach einem Stadtbummel durch Kreuzberg, ehrlich gesagt, etwas verwundern dürfte.
Nun bin ich niemand, der vorschnell "Christenverfolgung" schreit. Ich denke auch, man sollte das Ansinnen einer marginalen politischen Splittergruppe die in einem Stadtteil von Berlin, der in seiner sozialen und kulturellen Zusammensetzung wohl kaum repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland sein dürfte, einen Antrag umgesetzt hat nicht allzu hoch hängen.
Trotzdem verwundern mich so einige Dinge. Zum einen, dass die Auszeichnung des Bezirks ganz offensichtlich unabhängig vom tatsächlich geleisteten Dienst an der Allgemeinheit - egal von wem, religiös oder nicht religiös - erst nach erfolgreicher Gesinnungskontrolle vorgenommen wird. Oder eben nicht.
Zum anderen, dass dieser Vorgang keinen interessiert. Selbst die Evangelische Kirche hat immerhin 4 Monate gebraucht, um auf den Beschluss zu reagieren (und ich hoffe, das liegt nicht daran, dass es in ihren Kreisen kaum noch religiöse Bürger gibt ...). Da hat es Superintendent Storck wohl gedämmert, dass die EKD mit ihrer Anlehnung an bestimmte politische Gruppierungen vielleicht doch dabei ist, ihr eigenes Grab zu schaufeln.
Was solls. Jesus hat uns ausgesandt, um den Menschen in Liebe zu dienen und die frohe Botschaft des Evangeliums weiterzusagen. Auch in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg. Auch ohne "Bezirksmedallie".
Tut Gutes, aber nicht vor den Leuten...
AntwortenLöschenAaaber, da sind Grundrechte verletzt. So geht das nicht. Und das ist ein politisch-juristisches, kein theologisches Argument. Wundert mich in Berlin jetzt aber auch nicht, die Berliner haben immer schon dem Hahn zugejubelt, der am lautesten gekräht hat.