Es geht immer noch eine Stufe höher in der Skala der Absurdität. Wer dachte, dieses Potenzial sei in der aktuellen Beschneidungsdebatte schon hinreichend ausgeschöpft, der wird von Matthew Hess, einem amerikanischen Comiczeichner, in diesem Artikel eines besseren belehrt.
Allein die Namensgebung der Hauptfiguren "Foreskin Man" und "Vulva Girl" lässt einen skeptisch nach der Zielgruppe des Comics fragen. Es geht um einen Superhelden, der arme kleine Jungs vor dem Zugriff böser religiöser beschneidungsritualdurchführender alter Männer macht. (Die Abbildung des Rabbi, der die Beschneidung vornimmt, erreicht schon fast "Stürmer"-Qualität).
Mal abgesehen davon, dass einige alte Vorurteile aufgewärmt werden - von wegen, Beschneidung schade dem sexuellen Lustempfinden (Juden und Muslime z.B. sind beschnitten, auch einige der Naturvölker praktizieren den Ritus, und man hat jenseits aller Vorurteile bei den meisten von ihnen nicht den Eindruck, dass sie in der Sexualität irgendwelche Schwierigkeiten hätten. Ich meine, bei der Reproduktionsrate ...), gibt es einen Spitzensatz:
"Wir haben nichts gegen Juden oder jüdischen Traditionen, nur gegen Beschneidungen." Ach so. Wir haben nichts gegen Juden oder jüdische Traditionen. Wir sind nur angefressen von der Tradition, die das jüdische Volk seit 5000 Jahren auf Geheiß Gottes hin pflegt. Und die einen jüdischen Jungen erst zum jüdischen Jungen macht. Und die unter jüdischen Menschen überhaupt nicht diskutiert wird. Wir wissen das besser!
Klar.
Hornhaut auf der Eichel... vor 100 Jahren hätte man dafür noch ne ganz andere Begründung angegeben und dem Jungen geraten, doch die Hände über der Bettdecke zu lassen...
AntwortenLöschenscnr.
Eigentlich würden diese Vögel gut nach Frankreich passen, Franzosen sind nämlich aus Prinzip davon überzeugt, daß was für sie gut ist, auch für alle anderen gut sein muß, und das nennen sie Liberté-Égalité-Fraternité. Wobei leider ersteres oft, letzteres eigentlich immer hinten runterfällt.