Ich bin jetzt seit 5 Monaten in Norden, und ich und meine Familie haben sich weitgehend in der Umgebung eingelebt. Ich genieße das langsamere Lebenstempo, die Weite, die Nähe zum Meer und alles andere, was sich hier oben genießen lässt. Kommenden Samstag wird die erste Klausur mit der Gemeindeleitung stattfinden, in der wir u.a. darüber reden, was in den nächsten Jahren Schwerpunkte innerhalb der Gemeinde sein sollen.
Mir wird in den letzten Wochen immer deutlicher, wie sehr Gebet ein Teil meines Dienstes ist. Oder sein sollte. Ich bin aber kein Gebetskämpfer - niemand, der Stunden auf den Knien verbringt. Ich kann voll und ganz mit C.S. Lewis fühlen, wenn er sagt, dass Gebet Arbeit ist und keine Ausrede zu schade, es sein zu lassen ("Du fragst mich, wie ich bete"). Gleichzeitig weiß ich, dass ich in Gefahr laufe, öde Routine zu leben, nur zu reagieren und auf die Dauer gefrustet zu werden, wenn ich das Beten vernachlässige. Letzten Endes geht es ja nicht um "Arbeit", sondern darum Gott die Arbeit tun zu lassen und meine eigene Rolle in diesem Vorgang zu finden.
Ich habe beschlossen, mir im Büro eine kleine Ecke einzurichten, mit Kerze und einem schlichten Holzkreuz - nicht um Gegenstände anzubeten, sondern um einen Ort der Sammlung und der Konzentration zu haben. Das braucht vielleicht nicht jeder, aber mir hilft das. Und ich bin gespannt, was Gott in den kommenden Monaten tun wird.
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