Dienstag, 7. Mai 2013

Das klingt schon besser ...

als vor 3 Jahren, als Margot Käßmann die Öffentlichkeit belehrte, dass in Afghanistan nichts gut sei. In einem Artikel berichtet idea über den Leiter von ShelterNow, einem Hilfswerk, das schon lange Zeit in Afghanistan tätig ist (schon lange vor 2001 ...). Er sieht die Sache ganz anders ...

Kabul/Braunschweig (idea) – „Vieles ist besser geworden in Afghanistan.“ Diesen Eindruck gewann der Direktor des deutschen Zweiges des internationalen christlichen Hilfswerks Shelter Now (Zuflucht Jetzt), Udo Stolte (Braunschweig), bei einer dreiwöchigen Reise in das Land am Hindukusch. Gerade junge Leute blickten hoffnungsvoll in die Zukunft. Im Unterschied zur Herrschaft der Taliban von 1996 bis 2001 könnten Mädchen jetzt Schulen besuchen; der allgemeine Bildungsstand habe sich deutlich verbessert; Straßen und Gebäude machten einen guten Eindruck. „Man sieht einen Unterschied wie Tag und Nacht“, so Stolte nach Rückkehr im Gespräch mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Das Hilfswerk ist seit 1988 in dem Land tätig. Stolte widersprach damit der Einschätzung der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann (Berlin), die in einer Neujahrsrede 2010 festgestellt hatte: „Nichts ist gut in Afghanistan.“ Sie hatte damit eine Debatte über den dortigen Bundeswehreinsatz ausgelöst. 

Korruption ist ein Riesenproblem
Wie Stolte ferner sagte, stehe das Land aber noch immer vor vielfältigen Herausforderungen: „Korruption ist ein Riesenproblem.“ Die jungen Leute, die Zugang zum Internet hätten und häufig westlich geprägt seien, hätten Angst, dass nach dem Abzug der westlichen Truppen und den Wahlen im kommenden Jahr konservative islamische Kräfte erneut an die Macht kämen und dadurch ihre Freiheit deutlich eingeschränkt werde. Unter den älteren Bewohnern sei eine „Kismet-Haltung“ weit verbreitet, nach der ohnehin das geschehe, was der Wille Allahs sei. Es herrsche vielfach die Ansicht, dass man sowohl die Besetzung des Landes durch die Sowjets als auch die Herrschaft der Taliban überlebt habe und es deshalb auch nach dem Abzug der ISAF-Truppen irgendwie weitergehen werde. 

90 Prozent des Heroinbedarfs der Welt kommen aus Afghanistan
Für bedauerlich hält Stolte die Verstrickung des Landes in den Drogenhandel. 90 Prozent des weltweiten Bedarfs an Heroin würden aus Afghanistan gestillt. Auch wenn die Drogenkartelle damit am meisten Geld verdienten, komme doch auch bei den Bauern viel Geld an. Erst im kleineren Umfang sei es gelungen, Landwirte für andere Produkte zu interessieren. So stoße eine Initiative von Shelter Now auf gute Resonanz, statt des Mohns – dem Grundstoff für Heroin – das Gewürz Safran anzubauen. Die Verdienstmöglichkeiten seien bei diesem Gewürz noch größer als bei Heroin. Für ein Kilogramm Safran erhalte ein Bauer umgerechnet etwa 1.000 Euro. 60 Familien seien bisher im Rahmen von Landwirtschaftskooperativen auf den Safran-Anbau umgestiegen. 

Christen haben es schwer
Nicht gut sei es ferner um die winzige christliche Minderheit im Land bestellt. Vor zwei Jahren seien zwei vom Islam zum Christentum konvertierte Muslime verhaftet worden. In einer Fernsehsendung sei dann einer von ihnen genötigt worden, seinen neuen Glauben öffentlich zu widerrufen. Es sei nicht bekannt, wie viele einheimische Christen es gebe. Shelter Now betreut im Land 20 Entwicklungsprojekte mit Büros in Kabul, Herat und Faisabad. Das Hilfswerk fördert Projekte in Landwirtschaft, Bildung und für Gehörlose. Es unterhält eine Grundschule sowie eine Zahnklinik und sorgt für die Berufsausbildung von Waisenkindern. Der Jahresetat des deutschen Zweiges für die Afghanistan-Arbeit in Höhe von etwa 500.000 Euro wird laut Stolte ausschließlich durch Spenden finanziert. 

(Quelle: hier)


Es liegt noch vieles im Argen. Aber es hört sich schon besser an als der Spruch vor 3 Jahren. Gut, wenn sich auch mal jemand meldet, der von dem, was er sagt, Ahnung hat.

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