Worum geht's eigentlich an Halloween?
Ok, zu diesem jährlich wiederkehrenden Termin ist in der Tat schon viel geschrieben worden. Sehr viel. Halloween ist ein Fest (wenn man es denn so nennen will), das seinen Ursprung in vorchristlichen Traditionen in Irland hat, von irischen Einwanderern, die ihre Bräuche weiterpflegen wollten, in die USA mitgebracht wurde und dort vor allem vom Einzelhandel in ein Event aufgeblasen wurde, zu dem Kostüme, Schminke, Puppen, Figuren usw. verkauft werden. Halloween ist nach Weihnachten in den USA das umsatzstärkste Ereignis des Jahres.
In Deutschland lange unbekannt, gelangte der Brauch in den 90er Jahren auch auf diese Seite des großen Teichs: Da im Zuge des Golfkrieges 1991 der Karneval in ganz Deutschland abgesagt wurde, mussten Hersteller von Kleidung, Kostümen, Spielwaren und Süßwarenhersteller ansehnliche Gewinneinbußen hinnehmen. Die "Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI)" startete daraufhin 1994 eine Kampagne, Halloween zu einem regelmäßigen Event auch in unseren Breitengraden zu machen. Es wurde zunächst zur mäßig angenommen, aber nach viel, viel Werbung in der Populärkultur immer beliebter. Und der Einzelhandel ist zufrieden: https://www.spiegel.de/wirtschaft/halloween-wenn-sich-mit-dem-grusel-geld-verdienen-laesst-a-8efdb0d2-b367-485a-afe0-2b6b51fd817b?context=issue
Was es genau mit dem Fest auf sich hat und wo es herkommt, das wissen nur wenige, und wenn, dann ist es den meisten egal. Seinen inhaltlichen Ursprung hat Halloween in der keltischen Kultur, vor der Zeit, in der das Christentum in Irland Fuß fasste, und zwar in einem Fest, das sich "Samhain" nannte. Zu diesem Fest wurde das Vieh von der Weide in die Ställe getrieben; es galt als offizieller Winteranfang.
Die Kelten glaubten außerdem, dass sich an diesem Tag die Grenze zwischen dem Reich der Toten und der Lebenden ein Stück weit öffnet. Der Mythologie nach machten sich an Samhain die Toten auf die Suche nach den Lebenden, die im nächsten Jahr sterben sollten. Zur Abschreckung der bösen Geister verkleideten sich die Menschen mit furchterregenden Kostümen und spukten selbst bei Nacht durch die Straßen.
Der Brauch, Kürbisse auszuhöhlen, stammt von einer Legende über eine Figur namens "Jack o' Lantern", der als Geist verdammt ist, mit einer Laterne, in seinem Fall eine ausgehöhlte Rübe mit einem glühenden Stück Kohle, am Vorabend des katholischen Festes 'Allerheiligen' (Deshalb der Name 'Halloween': Aus der Bezeichnung "All Hallows Eve" für den Vorabend zu Allerheiligen abgeleitet) die Menschen heimzusuchen. Um ihn und andere böse Geister und Untote abzuschrecken, haben sich die Kelten zu diesem Anlass selbsst angemalt und kostümiert.
Das ist zumindest das, was ich dazu weiß; die ganz genaue Herkunft und was genau da alles eine Rolle gespielt hat, liegt eher im Dunkeln. Aber was heißt das für uns heute? Du musst wissen: (Zitat) An Halloween wird das Böse verharmlost. Mit Grusel, mit Horror, mit Angst, mit Schrecken wird gespielt. Ebenso wird mit der Angst von Menschen sehr verharmlosend umgegangen. So als ob an einem Tag im Jahr es vollkommen okay ist, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen und ebenso auch die Existenz des Bösen, des Dämonischen, zu leugnen. (https://david-brunner.de/halloween-feiern-als-christ/)
Zugegebenermaßen: In den USA wird das nicht so eng gesehen; dort kann man durchaus auch in evangelikalen Kirchen hie und da eine Halloween-Party feiern (ohne die okkulten Referenzen dann); da ist dann doch die Tradition stärker als die Fragen nach dem Hintergrund.
Ich glaube, dass vermutlich für die meisten, die sich zu einer Halloween-Party treffen oder von Haus zu Haus ziehen, um Süßigkeiten zu schnorren dieser Hintergrund des Samhain keine bewusste Rolle spielt. Und trotzdem; indem ich mich darauf einlasse, dafür Geld ausgebe (von dem so viele nach eigenen Angaben zu wenig haben), mich verkleide und Leute erschrecke; indem ich den Tod und alles, was damit verbunden ist, feiere, öffne ich mich einer Realität, die ich vielleicht gar nicht so unmittelbar wahrnehmen kann.
Als Nachfolger von Jesus feiern wir das Licht, nicht die Finsternis. "Überlegt bei dem, was ihr tut, ob es dem Herrn gefällt. Und beteiligt euch unter keinen Umständen an irgendeinem Tun, das der Finsternis entstammt und daher keine guten Früchte hervorbringt. Deckt solches Tun vielmehr auf! Denn was manche im Verborgenen treiben, ist so abscheulich, dass man sich schämt, es auch nur zu erwähnen. Doch alles, was aufgedeckt wird, ist dann im Licht als das sichtbar, was es wirklich ist." (Epheser 5,10-13)
Mein Tipp: Wenn du Verkleiden cool findest, wenn deine Kids Verkleiden cool finden (was ja meistens der Fall ist), lade doch einfach so zu einer Verkleidungsparty ein (vielleicht nicht am 31.10. ...). Vielleicht eine Mottoparty zum Geburtstag? (Ich hab für einen meiner Söhne schon einen Piratengeburtstag gestaltet ...). Eine Früchteparty? Oder ein Spiel: "Mach den Kürbis platt" mit anschließendem Kürbissuppen-Kochen? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich: Schmeiß eine Party für die Freunde deiner Kinder, wenn dir danach ist; dafür musst du nicht bestimmte Tage abwarten. Und feiere das Licht, nicht die Finsternis!
Was wir in der Tat von Herzen feiern können am 31.01., der ja in Niedersachsen mittlerweile Feiertag ist, ist das Reformationsfest. Natürlich gab es auch in der Reformation so einige Dinge, die nicht gut und weiß Gott auch nicht segensreich waren; aber eine der wesentlichsten Folgen war, dass Menschen auf einmal Zugang zum Wort Gottes hatten, der ihnen vorher verwehrt war. Und dass immer mehr von ihnen die Sache mit der Gnade Gottes verstanden. Das ist ein Fundament, das wir gerne aufgreifen und auch feiern sollten. Meinetwegen auch mit einem gepflegten Luther-Bier! Prost!

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