Dienstag, 28. August 2012

jetznochmaloffiziell:

Alipius hat die kleinen und großen Preisplaketten angefertigt und zur Verwendung bereitgestellt. Die habe ich mir direkt abgegriffen, klein und groß:


Merci nochmals für alle, die mit abgestimmt haben. Schöne Motivation. Bin im Augenblick noch im Urlaub, aber ab nächster Woche kann wieder frisch ans (Blog-)Werk gegangen werden.

Sonntag, 19. August 2012

Mami, ich hab Gold!

Nach dem sensationellen Erreichen der Silbermedallie bei der Verleihung des "Robusta-Preises" 2010 (seinerzeit noch für meinen Vorgängerblog, Curious Traveller), habe ich das bei der diesjährigen Verleihung getoppt und bin in der Kategorie "Abseits" (in der protestantische/nichtkatholische Blogs bewertet werden können) auf Platz 1 gelandet. Dieses Mal, ich versprechs, landet das entsprechende Banner auf jeden Fall in der Sidebar!

Ein herzliches "Dankeschön" an Alipius, der sich die ganze Arbeit mit dem Preis macht sowie an alle, die für "Just Wondering" gestimmt haben (ich denke, ein nicht geringer Anteil der Stimmen fiel dabei noch für den "Curious Traveller" ab ...). Das motiviert doch sehr, weiterzumachen.

Und, um das noch hinzuzufügen: Ich genieße die "Grenzgänge", die Unterhaltungen mit katholischen Christen sehr, bei aller Unterschiedlichkeit sind sie, das muss ich offen anerkennen, die entspannteren Gesprächspartner. Auf ein Neues!

Dienstag, 14. August 2012

Nimm und lies!

wenn ich mal das Augistinuszitat aus dem Zusammenhang reißen und für eigene Zwecke verwenden darf. Im Netz habe ich eine moderne Bekehrungsgeschichte zweier Schrifsteller gefunden, die auf der Sinnsuche in Südafrika Gott begegnet sind und dort den Frieden gefunden haben der laut Bibel jenseits jededer Rationalität liegt.

Besonders interessant die Reaktion ihrer Freunde und Bekannten in Deutschland:

"In unserem deutschen Freundeskreis wären wir auf mehr Verständnis gestoßen, wenn wir Buddhisten, Veganer oder akoholabhängig geworden wären. »Ihr glaubt echt an die Bibel?« – »Ja, wir leben danach.« – »Also seid ihr Fundamentalisten? Wie Bush und die Leute, die vor Abtreibungskliniken stehen?« – »Nein, aber wir glauben, dass Jesus wiederauferstanden ist und in uns lebt.« »Ewiges Leben, Himmel und Hölle?« – »Genau. Und wir glauben an ein Leben vor dem Tod.« –»Oh...« Spätestens jetzt wird die zweite Flasche Pinotage entkorkt."

Sehr gut zu lesen und ein machtvolles Zeugnis! Guckst Du hier (3 Seiten).

Dienstag, 7. August 2012

Abendmahl oder: Jeder esse, was er kann

Zum Thema Abendmahl bin ich vor kurzem über diesen Artikel gestoßen. In der Zusammenfassung geht es darum, warum niemand vom Abendmahl ausgeschlossen werden könne. Die "Bad Guys" waren - wie so oft im entsprechenden Medium - die katholische Kirche, in der wiedervereiratet Geschiedene nicht zum Abendmahl zugelassen sind. Zumindest nicht offiziell - es scheint wohl Gemeindepfarrer zu geben, die das anders handhaben.
Über diesen spezifischen Umstand kann man ja als Außenstehender diskutieren. Aber die Überschrift zur entsprechenden Erklärung der Evangelischen Kirche im Rheinland: „Eingeladen sind alle. Warum die Kirche nicht vom Mahl des Herrn ausschließen darf.“ kann ich, als Freikirchler und als aufmerksamer Bibelleser so nicht teilen.
Das ist sicherlich zu einem (wenn auch geringen) Maß dem Umstand geschuldet, dass sich gerade am Thema Abendmahl eine Meinungsverschiedenheit entzündete, die Mitte des 19. Jahrunderts zur Gründung der Freien evangelischen Gemeinden führte: In der Reformierten Kirche jener Zeit wurde bereits das Abendmahl an alle ausgeteilt, ohne Prüfung oder wenigstens den Hinweis auf die Notwendigkeit einer Selbstprüfung.


Ich kann das in der Schrift nicht finden. Und das Beispiel mit den Zöllnern, mit denen Jesus am Tisch gesessen hätte, geht am Thema "Abendmahl" vorbei, sorry. An den Abendessenstisch kann ich mich mit allen möglichen Leuten setzen: Freunden, Fremden, Andersgläubigen, Atheisten, Politikern oder Fans des VfB Stuttgart. Auch wenn mich unterschiedlich viel (oder wenig) mit diesen Leuten verbindet.


Im Abendmal geht es aber um etwas ganz anderes. Selbst in den meisten protestantischen Abendmahlstheologien, in denen es ums "Gedenken" oder "Erinnern" geht (dem kann ich nicht ganz folgen, was wohl mit meiner lutherischen Herkunft zusammenhängt. Aber das wäre hier ein zu umfassendes Thema), steht die Heilstat Christi im Mittelpunkt. "Christi Leib, für Dich gebrochen" ist halt kein beliebig verfügbarer Snack, es ist, zumindest in den angesprochenen protestantischen Abendmahlstheologien die spürbare Vergegenwärtigung der Heilstat Christi. Auf die muss ich mich aber einlassen.


Da sind wir dann halt schon bei einem Ausschlusskriterium. In den Gottesdiensten unserer Gemeinde (einer FeG) weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass das Abendmahl ein Gemeinschaftsmahl der Gemeinde Christi ist und dazu alle eingeladen sind, die Christus nachfolgen, unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit. Es geht hier nicht um formelle Kirchenmitgliedschaft, sondern um die persönliche, innere Haltung, den persönlichen Glauben an Jesus Christus.
Darüber hinaus gibt es noch andere Sachen, die jemanden vom Abendmahl ausschließen können: Unversöhnlichkeit z.B., Streit, jemand der offenkundig in Sünde lebt und daran festhält (das kann Ehebruch sein, aber auch Habgier oder Betrug; je nach Einzelfall).

Kann ich dadurch sichergehen, dass kein "unverantworlicher Finanzjongleur" oder ein Zuhälter, um beim Beispiel des Artikels zu bleiben, am Abendmahl teilnehmen? Nein. Wir haben ja keinen Geschichts- oder Glaubensscanner installiert hier. Ist das dann mein Problem? Ebenfalls nein. Wir haben auf die Kriterien zur Teilnahme am Abendmahl hingewiesen, und ab dann gilt: "Der Mensch prüfe sich selbst" (1.Kor 11,28).

Wer das Abendmahl als unverbindlichen Snack verteilt, entwertet es. Wer das Abendmahl austeilt an Leute, die nicht die blasseste Ahnung haben, was sie da machen, ebenso. Irgendwann wird das Mahl dann zum leeren Ritus, von dem keiner so recht weiß: "Was machen wir da eigentlich?". Vor dem Hintergrund ist es nur zu verständlich, dass die katholische Kirche gegenüber dem Vorschlag eines gemeinsamen ökumenischen Abendmahls weit auf Abstand geht (mal abgesehen von dem Umstand, dass ihr Eucharistieverständnis wie auch das Amtsverständis fundamental anders sind).

Zum Mahl des Herrn sind alle eingeladen, die diesem Herrn nachfolgen. Und, das ist sachlich richtig: Christus schließt niemanden vom Mahl aus. Das machen die Betroffenen in aller Regel selbst.

Der Rächer der Beschnittenen

Es geht immer noch eine Stufe höher in der Skala der Absurdität. Wer dachte, dieses Potenzial sei in der aktuellen Beschneidungsdebatte schon hinreichend ausgeschöpft, der wird von Matthew Hess, einem amerikanischen Comiczeichner, in diesem Artikel eines besseren belehrt.
Allein die Namensgebung der Hauptfiguren "Foreskin Man" und "Vulva Girl" lässt einen skeptisch nach der Zielgruppe des Comics fragen. Es geht um einen Superhelden, der arme kleine Jungs vor dem Zugriff böser religiöser beschneidungsritualdurchführender alter Männer macht. (Die Abbildung des Rabbi, der die Beschneidung vornimmt, erreicht schon fast "Stürmer"-Qualität).
Mal abgesehen davon, dass einige alte Vorurteile aufgewärmt werden - von wegen, Beschneidung schade dem sexuellen Lustempfinden (Juden und Muslime z.B. sind beschnitten, auch einige der Naturvölker praktizieren den Ritus, und man hat jenseits aller Vorurteile bei den meisten von ihnen nicht den Eindruck, dass sie in der Sexualität irgendwelche Schwierigkeiten hätten. Ich meine, bei der Reproduktionsrate ...), gibt es einen Spitzensatz:
"Wir haben nichts gegen Juden oder jüdischen Traditionen, nur gegen Beschneidungen." Ach so. Wir haben nichts gegen Juden oder jüdische Traditionen. Wir sind nur angefressen von der Tradition, die das jüdische Volk seit 5000 Jahren auf Geheiß Gottes hin pflegt. Und die einen jüdischen Jungen erst zum jüdischen Jungen macht. Und die unter jüdischen Menschen überhaupt nicht diskutiert wird. Wir wissen das besser!

Klar.